Über dieses Thema habe ich in einem interessanten Video-Call mit Imran Abbas gesprochen.
Aus dem Gespräch wurde dann ein LinkedIn-Beitrag von ihm, in dem er die Thematik bespricht.
Objektiv Messbar?
Ein Kommentar im Beitrag war die Frage ob es überhaupt so etwas wie ein „objektives Messen“ geben kann bzw. ob es auch ein „subjektives Messen“ gibt.
Wenn man es überdenkt, hört es sich irgendwie logisch an, dass messen ja an sich schon objektiv sein muss und daher kein separates „objektiv“ dazugehört.
In der Forschung scheint es aber doch eine Unterscheidung zu geben (siehe Objective and Subjective Measurements in Our Research).
Wenn ich ehrlich bin, ging es uns im Gespräch aber nicht um die Unterscheidung, ob wir objektiv (also von außen messen) oder subjektiv (also die Meinung der Betroffenen erfragen). Es ging uns darum, dass viele Führungskräfte stark ins operative Tagesgeschäft (fachlich) eingebunden sind, also einen direkten Wertbeitrag liefern. Die eigentliche „Führungsarbeit“ kommt dabei oft zu kurz und wird auch gerne ignoriert, weil man eben nicht sofort sieht, was sie bewirkt.
Es ist eben einfacher, zu sehen, dass die TeamleiterIn in der Softwareentwicklung letzte Woche 30h an Entwicklungszeit an den Kunden berechnet hat, als zu ermitteln, was drei Stunden Teambuilding bewirken.
Aufgaben einer Führungskraft?
Vielleicht können wir mehr über den Wertbeitrag herausfinden, wenn wir uns die Aufgaben einer Führungskraft anschauen.
- Team aufbauen
- Struktur aufbauen und Orientierung geben
- Kommunikation fördern
- Entscheidungen treffen
- Mitarbeiter fördern und fordern
- Selbstmanagement
- Vorbild sein
- Repräsentieren
- Krisenmanagement
- Überblick behalten
Zusammengefasst alles Aufgaben, die nichts mit der klassischen Wertschöpfung zu tun haben, in unterschiedlicher Ausprägung aber trotzdem kritisch für den Gesamterfolg sind.
Noch bleibt (für mich) zwar nicht die Frage offen, „ob Führung messbar ist“, aber „wie (gute) Führung messbar ist“.